Das heutige Zitat ist entstanden, als ich mit einem Kongresscoach zum Thema “Verträge” geschrieben habe. Er meinte, dass Verträge für Klarheit sorgen würden.
Natürlich kann es sein, dass du wegen des Vertrages noch einmal darüber nachdenkst oder “reinfühlst”. Aber darin liegt doch nicht deine Klarheit!
Nachdenken bringt wirklich nichts, weil du nur hin und her überlegst und dabei dein Gefühl (=deine Intuition) übergehst.
Kleine Randbemerkung: “Ich muss da erst noch reinfühlen.” ist ein Satz, der nie stimmen kann. Wenn du noch reinfühlen musst, kannst du das nur sagen, weil du nicht sofort ein klares “Ja” hattest. “Ich bin nicht klar und muss da erst noch reinfühlen!” heißt auf gut deutsch einfach “Nein!”. Mehr ist da nicht. Denn dort, wo kein klares “Ja, ich will!” als erstes Gefühl ist, kann weder eine zusätzliche Information, noch ein Vertrag dich klarer machen.
Nur deine Klarheit sorgt für Klarheit!
Unklarheit heißt erst einmal “Nein!”
Nachdenken und Abwägen bringen dir keine Klarheit!
Ich weiß, dass dir Nachdenken und Abwägen beigebracht wurden. Tatsächlich bringen dir Nachdenken und Abwägen in Wahrheit immer nur noch mehr Unklarheit.
Der Grund dafür ist ganz einfach:
Es gibt zu viele mögliche Optionen, die dir bekannt sind.
Und dann gibt es noch viel mehr Optionen, die dir unbekannt sind.
Nachdenken wird also niemals für Klarheit sorgen.
Das Einzige, was jemals für deine Klarheit sorgen wird, ist … deine Klarheit, deine klare Bekenntnis zu dem, was du willst und deine klare (innere) Ansage, was du nicht willst.
Diese Klarheit hast du, seit du hier bist.
Dummerweise wurde sie dir ausgeredet und sie wurde dir schlecht gemacht.
Als Kind kanntest du keine Begründungen außer: “Weil ich will!” und “Weil ich nicht will!”
Deine primären und sekundären Bezugspersonen haben aber immer eine andere Erklärung von dir gefordert. Sie haben dein emotionales Argument nicht akzeptiert und wollten eine so genannte rationale Begründung, die für sie zählt.
Allgemein akzeptierte Gründe der Erwachsenen sind zum Beispiel:
Ich habe keine Zeit!
Ich kann das nicht!
Ich darf das nicht!
Oder beliebige andere Ausreden.
Alle diese Begründungen sind Lügen! Sie sind nicht die Wahrheit:
Du kannst dir die Zeit nehmen!
Du kannst es lernen!
Du darfst alles!
Damit wird dir einerseits sehr früh das Lügen beigebracht, während du dich gleichzeitig verleugnest.
Das war eine deiner ersten Vergewaltigungen als Kind: Du durftest nicht mehr zu dir und deinen Vorlieben stehen und musstest dich verleugnen, während du gelogen und Pseudobegründungen erfunden hast.
Seitdem bist du ein Meister der Lügen und Ausreden, ohne dass du es willst.
Dabei gehst du sogar so weit, dass du dich selbst belügst. Du spielst das absurde Spiel, das dir deine Referenzpersonen beigebracht haben, unbewusst weiter. Du quälst dich schon dein ganzes Leben mit einem Zirkus an Ausreden, der gar nicht mehr notwendig ist, da dein Leben nicht mehr von deinen Bezugspersonen abhängt.
Du bist frei!
Du darfst jetzt auch deinen Geist befreien, der gelernt hat, sich selbst zu belügen.
Und was, wenn du ein klares “Ja!” in dir hast, es machst und dann doch auf der Schnauze landest?
Erstens wird das viel seltener der Fall sein als du dir denkst.
Zweitens wird es dich genau dort hinbringen, wo du sein sollst.
Drittens wirst du genau dadurch lernen, auch auf der Schnauze liegend zu dir zu stehen.
Und viertens wird dadurch deine Intuition fein-getuned … im Hintergrund, ohne dass du irgendetwas machen musst, wenn du einfach nur zu dir und deiner Klarheit oder eben auch Unklarheit stehst.
Klar heißt “Ja!”, unklar heißt “Nein!”
Das Einzige, was für deine Klarheit sorgt, ist deine Klarheit.
Deine Klarheit ist nicht wirklich verschüttet. Sie kommt automatisch aus dir. Du hast nur gelernt, sie zu übergehen. Du warst in diesem Leben noch nie unklar. Du hast deine Klarheit nur zu Gunsten von Menschen, von denen du abhängig warst, verleugnet.
Deine Klarheit sorgt dafür, dass du in deiner Kraft bist. Wenn du in deiner Kraft bist, brauchst du sie nicht, weil du immer noch klarer wirst. Du weißt, was du willst und was nicht, und du wirst dich nicht mehr erklären und rechtfertigen und du wirst nicht mehr streiten. Du wirst einfach vollkommen das leben und geben, was du schon immer wolltest.
Dein “Ja, ich will!” brauchst du wie bei einer Hochzeit niemals begründen.
Bei einem “Nein, ich will nicht!”, ist jede rationale Begründung falsch, weil die Wahrheit immer emotional ist, sie heißt einfach “Ich habe keine Lust.”
Nur deine Klarheit sorgt für Klarheit.
Ich habe im spirituellen Sinne auch bereits einiges gelernt und versuche, jede Sekunde (naja, das ist vielleicht etwas ubertrieben, aber du weißt, was ich meine) darauf zu achten, wie ich mich fühle. Ich sehe das wie ein Trainining. Leider stelle ich fest, dass ich mich beinahe süchtig nach Gedanken und Grübeleien, oft wieder den Gedanken hingebe und mich fast wehrlos fühle. Zugleich weiß ich, dass ich den Gedanken ja nur zuhören muss, anstatt gegen sie anzukämpfen, um sie dann einfach zu hinterfragen und zu merken, dass sie es auch gerne übertreiben. Desto näher ich mich manchmal mir selbst fühle und in den Gegenwart aufblühe, desto heftiger scheint mir im Anschluss der Ansturm meiner Gedanken auf mein Gemüt. Wie schaffe ich Klarheit, wenn meine Gedanken mich überrennen? Mich überrascht auch immer wieder, dass ich mich trotz allem, was ich gelernt habe, weiter selbst belüge und es oft lange nicht merke. Das gehört wahrscheinlich auch einfach dazu. Ich lerne dazu. Dank deinem Beitrag hier heute wieder ein bisschen mehr. Liebste Grüße von meiner mallorqunischen Mitternachtsterrasse im Mondlicht aus. Elisa
Das trifft mal den Nagel auf den Kopf! Ich habe verlernt ehrlich zu mir selbst zu sein und deshalb fühle ich mich schlecht, wenn ich kein “ja, ich will” in mir spüre und habe dann sofort das Gefühl, dass ich mich rechtfertigen müsste. Anstatt dann einfach “nein” zu sagen, versuche ich mir mit Ausflüchten oder Lügen mehr Zeit zu verschaffen, um mir dann über meine Gefühle klar zu werden, die sich aber schon glasklar in mir abzeichnen. Diese Aufwachmedizin gibt mir mehr Mut auf meine Gefühle zu vertrauen und sie und mich für vollkommen zu nehmen. Vielen Dank für diesen Anstoß und eine weitere freudvolle Erkenntnis auf meinem Lebensweg! Weiter so! Lasst uns gemeinsam erwachen! Liebste Grüße aus dem schönen Bergen Tirols, =)
Lieber Stefan,
ich bin so was von bei dir!
In Liebe
Sabine
Was für eine krasse Aufwachmedizin.
Danke, Stefan.
Bei mir ist ein Unklar manchmal nicht das “nicht getraute Nein”.
Sondern auch ein “nicht getrautes Ja”.
Aus Angst vor meiner eigenen Größe, meinen lichten Schatten.
Dem Schöpfer sei Dank (:>), klären sich diese Unklars mittlerweile sehr schnell.
Danke Stefan für deine Aufwachmedizin!
Mich berührt der Teil “Du darfst alles” total. Und mich berührt es, wie sich das Zurückdrücken der Intuition in mein Denken eingeprägt hat. Ich bin ein Meister der Ausreden und Lügen gewesen. Und ich freue mich jetzt endlich meinen Geist zu befreien 🙂
Danke für die klare Formulierung: Klar= Ja, unklar=nein 🙂
Liebe Grüße