Wir leiden alle unter einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom uns selbst gegenüber.

ADHS-Kinder, Narzissten, Egoisten und Psychopathen haben gerade Hochkonjunktur.

Nicht als tatsächliches Phänomen, sondern als Vorwurf von Menschen, die sich selbst zu wenig beachten.

Kein guter Therapeut wird eine dieser Diagnosen jemals als Vorwurf gegenüber seinen Klienten verwenden.

Er wird diese Definitionen maximal als Hilfe für den Menschen selbst verwenden, der darunter leidet: Als Orientierungshilfe für seinen Weg aus seinem Gedankengefängnis.

Wenn jemand nicht leidet und sich deshalb nicht bei einem Therapeuten meldet, muss er weder diagnostiziert noch muss ihm geholfen werden.

Genauso wird dir kein guter Lehrer jemals dein Ego vorwerfen.

Das machen immer nur diejenigen, die spirituelle Konzepte für das alte Spiel verwenden.

Mach dir keine Gedanken über ADHS, Egoisten, Narzissten und Psychopathen.

Erkenne stattdessen, dass wir in einem Freiluft-Irrenhaus leben, in dem sich die Patienten gegenseitig diagnostizieren und sich diese Diagnosen dann untereinander vorwerfen.

Vieles von dem, was wir bei uns nicht sehen wollen, dichten wir anderen an.

Als Menschen, die sich selbst zu wenig Aufmerksamkeit geben, üben wir uns deshalb im “Sport”, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrome zu diagnostizieren, ohne bei uns selbst nachzuschauen.

Wir leben in einem Klima der Besserwisser und der ungefragten Fremddiagnosen. Dabei sind wir es selbst, die leiden.

Wir leiden unter unserem Aufmerksamkeitsdefizit uns selbst gegenüber.

Deshalb sind wir ständig mit Übersprungshandlungen beschäftigt:

Erst überspringen wir unser Gefühl, indem wir uns in andere hineinversetzen und denken, ihre Gefühle zu übernehmen.

Dann überspringen wir, dass es gerade tatsächlich unser Gefühl ist, das wir fühlen, aber nicht fühlen wollen.

Danach diagnostizieren wir lieber andere statt uns selbst und wollen sie dringend trösten und therapieren, bevor wir uns selbst getröstet und therapiert haben.

Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist ein Ausdruck unseres Aufmerksamkeitsdefizits uns selbst gegenüber.

Eine Gesellschaft voller Menschen, die sich selbst keine bewusste Aufmerksamkeit schenkt, kreiert einen Haufen Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom in sich selbst und außerhalb von sich.

Wem könnte man das leichter überstülpen als den Kindern, die uns, so wie sie sind, noch nie wirklich gepasst haben, weil sie uns zeigen, wie Leben gedacht ist:

Frei, unabhängig und wild.

Steig aus diesem alten Spiel der Verurteilungen aus!

Hör auf damit, andere zu diagnostizieren, diagnostiziere dich selbst und erkenne, dass du unter einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom leidest:

Du gibst dir selbst nicht genügend Aufmerksamkeit, weil du dieses Verhalten (sich selbst Aufmerksamkeit geben) bei anderen verurteilst und sie als ADHS-Kinder, Egoisten, Narzissten und Psychopathen bezeichnest.

Diagnosen sind bequem.

Sie entbinden dich davon, bei dir nachzuschauen, welches Gefühl du gerade nicht fühlen willst.

Gib alle Aufmerksamkeit dir selbst und deinen Gefühlen.

Dadurch verschwindet auch die letzte Diagnose deines eigenen Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms.

Diagnosen sind nicht hilfreich. Sie dienen dir nicht.

Sie halten dich nur von deinem Schmerz ab, den du nicht fühlen willst.

Fühle deinen Schmerz.

Damit durchbrichst du dein Aufmerksamkeitsdefizit.

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Ein Kommentar, sei der nächste!

  1. Hallo Stefan,
    ich sehe das genauso.Alles,was ich beim anderen sehe,fühle,kritisiere,sind meine eigenen ungeklärten Themen.
    Heilung und Frieden beginnt in mir.
    Liebe Grüße
    Ingrid

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